Schlamassel - Aktuelle jüdische Perspektiven / Geschichte des Höhenpark Killesberg
  • Kategorie
    Veranstaltung
  • Ort
    Höhenpark Killesberg

BSV / Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart

Die Performance Schlamassel bringt aktuelle jüdische Stimmen in den öffentlichen Raum. Basierend auf dokumentarischen Berichten jüdischer Menschen thematisiert die Künstler*innengruppe BSV Antisemitismus, Ausgrenzung und den Umgang mit Erinnerung. In Kooperation mit der Akademie für gesprochenes Wort führt ein Sprech-/Musikrundgang durch den Höhenpark Killesberg – einen Ort zwischen Idyll und NS-Geschichte.

Der Park wurde 1937-39 auch mit jüdischer Zwangsarbeit angelegt und war 1941/42 Ausgangspunkt der Deportation von über 2.600 Jüdinnen und Juden. Heute erinnern Mahnmale daran – mitten im Freizeitbetrieb. Schlamassel konfrontiert dieses Spannungsfeld: Erinnerung und Eskapismus, Gegenwart und Geschichte. Zwei Sprecher*innen und eine Musikerin begleiten das Publikum von Station zu Station und machen jüdisches Leben heute, seine Brüche und Kontinuitäten und die Geschichte des Parks erfahrbar.

Am Haupteingang erinnern zwei Mahnmale an über 2.600 von hier deportierte jüdische Menschen. Die Parksaison 1942 wurde exakt am Tag der zweiten Deportation eröffnet. Heute stehen die Mahnmale zahlreichen Kunstwerken im Höhenpark gegenüber – ohne Kontext zu ihren NS-belasteten Urhebern.

Der Killesberg zeigt exemplarisch die Widersprüchlichkeit deutscher Erinnerungskultur: zwischen Aufarbeitung, Verdrängung und dem Wunsch nach Idylle. Hier trifft sich ganz Stuttgart zum Spazieren, Entspannen und Verweilen – und doch soll auch an die Shoa erinnert werden. Schlamassel nutzt diesen Raum, um auf Kontinuitäten und verdrängte Narrative aufmerksam und aktuelle jüdische Perspektiven sichtbar zu machen.

Es sprechen Jule Hölzgen und Mario Pitz. Musikalisch wird die Veranstaltung begleitet von Kasia Kadłubowska am Vibraphon.

Eine Veranstaltung von Aliki Schäfer (BSV) und Andreas Vogel (BSV) in Kooperation mit der Akademie für gesprochenes Wort.

Wir empfehlen den Besuch ab 14 Jahren.