Hanns Zischler widmet seinen Abend der ungewöhnlichen Wirkung Rilkes auf die russische Literatur. Ausgehend von einem Interview mit Joseph Brodsky, das Zischler 1993 führte, erzählt er von Rilkes überragender Bedeutung für russische Dichter*innen – insbesondere Marina Zwetajewa, die Rilke als den größten Dichter ihrer Zeit verehrte, obwohl sie einer kühnen Vermutung Brodskys zufolge nie ein Gedicht von ihm gelesen hat. Dieses Paradox soll an diesem Abend beleuchtet werden, vor allem im Hinblick auf den elegischen Nachruf „Neujahrsgruß“. Zum Abschluss erinnert Rilkes Text über das Grammophon an das untrügliches Gespür des Dichters für neue Medien des gesprochenen Worts.

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